vendredi 26 avril 2013

SOON - BIENTÔT - BALD



Das leise Klappern einer Lifttür, die sich schließt (Marion Bierling)

Jean-Paul Dumas-Grillet zeigt in seinen Fotografien menschenleere Eingänge, Durchgänge oder Treppenhäuser in lebendiger Klarheit. Es scheint, als ob man noch die Schritte hört, die im Gang verhallen oder das leise Klappern der Lifttür, die sich schließt.
Der Künstler friert die Zeit an Orten ein, an denen Menschen Momente en passant verbringen, oft gedankenlos und ohne die Besonderheit dieser Plätze wahrzunehmen. Interessant ist, dass er sie mit einer Handykamera aufnimmt. So wird aus einem „Snapshot“, der sich normalerweise auf Menschen richtet, ein Schnappschuss, der architektonische Details festhält. Damit verleiht der Fotograf seinen Plätzen eine spezielle Aura. Er erzählt von Situationen, die diese Orte erleben und von Menschen, deren Geschichten sich hier eingeschrieben haben, ohne sie zu zeigen.
Jean-Paul Dumas-Grillet schenkt unserer Alltagsumgebung eine völlig neue Aufmerksamkeit. Es geht ihm nicht um die Studie von Perspektive und Flucht, sondern um das Arrangement von Licht, Textur und Material. Mauer, Metall, Glas oder Stoff sind die Bausteine seiner Kompositionen. Eine Fläche schiebt sich vor eine andere und wirft Fragen auf nach dem, was sich dahinter verstecken mag.
Diese oft leicht unscharfen, flächigen Schnappschüsse unserer Alltagsarchitektur lassen vermeintlich Banales in neuem Licht erscheinen und geben dem Betrachter viel Platz für seine ganz persönlichen Projektionen. 

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La vida es sueño (Calderón de la Barca) (Pascal Filiu-Derleth)

L’œuvre de Jean-Paul Dumas-Grillet va au-delà de la suppression du temps qui est propre à la photographie. Le monde est plein d’objets, le sien est vide. Le regard se réduit aux lignes de l’architecture. L’homme a disparu, son absence est radicale. Les espaces de la série Phonéographie paraissent avoir été créés sans lui. Il n’a jamais existé.


L’anomalie sémiotique qui en résulte (pas de signe sans producteur) projette le regard dans un ailleurs problématique. Par un effet en retour de cette re-présentation, il révèle l’étrangeté des artefacts et du réel, encore démultipliée par le passage au grand format.

Ce ne sont pas des ruines mais des univers parfaits, minéraux. La géométrie n’est pas sécrétée par nous, elle préexiste. Elle nous attend ou ne nous attend pas, comme cet escalier-podium qui ne mène nulle part, ce portique fermé de garage, ces deux portes, l’une fermée, l’autre seulement entrouverte dans une salle vide, ce photomaton nimbé de lumière qui n’aura jamais de sujet…

Le regard est attiré magnétiquement par la lumière qui inonde ces espaces vides et accentue leur déréalité. Sa transparence, sa texture clinique et son rayonnement mystérieux ne sont faits pour personne…

Il suffit au regard photographique d’un instrument aussi rudimentaire qu’un téléphone portable pour révéler l’étrangeté qui affleure en-deçà de notre perception toujours précipitée et illusoire de la réalité.

La problématique fondamentale qui transparaît n’est pas celle du « paradis ustensile », version moderne chez Roland Barthes de la critique du divertissement chez Pascal.

Le doute qui affleure dans la série Phonéographie est de nature ontologique, au sens de Barthes attirant notre attention dans L’Empire des Signes sur le fait que le Palais impérial de Tokyo est une zone de néant au centre de l’organisme urbain.

Le regard de Jean-Paul Dumas-Grillet a précisément cette qualité taoïste d’interroger notre mortalité, le sens de notre existence, celui de nos constructions, la lumière elle-même, voire l’existence d’un Dieu caché, indifférent à l’homme, à travers une iconisation du vide.






La vida es sueño (Calderón de la Barca) (Pascal Filiu-Derleth)

Das Werk von Jean-Paul Dumas-Grillet geht über die Aufhebung der Zeit hinaus, die das Photographische kennzeichnet. Die Welt ist voller Objekte, seine ist leer. Der Blick reduziert sich auf architektonische Linien. Der Mensch ist verschwunden, seine Abwesenheit ist radikal. Die Räume der Reihe Phoneographie wurden scheinbar ohne ihn kreiert. Er hat nie existiert.

Die semiotische Anomalie, die sich daraus ergibt (kein Zeichen ohne Schöpfer) projiziert den Blick in ein problematisches „Woanders“. Durch einen Rückkopplungseffekt dieser Re-präsentation offenbart er die Fremdartigkeit der Artefakte und der Wirklichkeit, die durch die großformatige Ausführung der Bilder nochmals um ein Vielfaches gesteigert wird.

Es sind keine Ruinen sondern vollkommene Welten - mineralisch. Die Geometrie wird nicht von uns kreiert, sie präexistiert. Sie wartet auf uns oder auch nicht, wie dieses Treppen-Podium, das nirgendwo hinführt, dieses geschlossene Garagentor, diese beide Türen, die eine zu, die andere halbgeöffnet in einem leeren Saal, dieser vom Licht umgebene Photoautomat, der kein Subjekt haben wird …

Der Blick wird magnetisch durch das Licht angezogen, das diese leeren Räume überflutet und ihre Realitätslosigkeit verstärkt. Seine Transparenz, klinische Textur und geheimnisvolle Ausstrahlung sind für niemanden gemacht…

Dem photographischen Blick reicht ein so rudimentäres Instrument wie das Handy, um die Fremdartigkeit aufzudecken, die unterhalb unserer immer überhasteten und illusorischen Wahrnehmung auftaucht.

Die Grundproblematik, die durchscheint, ist nicht die des « Zubehör-Paradieses » von Roland Barthes, der modernen Auslegung der Kritik der Zerstreuung bei Pascal.


Der Zweifel, der in der Reihe Phoneographie auftaucht, ist ontologischer Natur, im Sinne von Barthes, der in Das Reich der Zeichen unsere Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenkt, dass der Kaiserpalast von Tokyo eine Zone des Nichts in der Mitte des urbanen Organismus ist.


Der Blick von Jean-Paul Dumas-Grillet hat genau diese taoistische Qualität, unsere Sterblichkeit, den Sinn unserer Existenz, unserer Konstruktionen, das Licht selbst, sogar die Existenz eines verborgenen, dem Menschen gleichgültigen Gott, dank einer Ikonisierung der Leere zu hinterfragen.